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Platon

Totale Sonnenfinsternis in El Salloum/Ägypten 29.03.2006

H
ier einige Bilder zur SoFi 2006 anlässlich meiner Ägyptenreise:


El Salloum ist die nordwestlichste Küstenstadt von Ägypten, rund acht Kilometer von der Libyschen Grenze entfernt.
Hier war ich rund 1000km nordöslich nach der maximalen Totalen von rund 4:07min entfernt. In Salloum war die Totale dann immerhin noch 3:58min lang.

El Salloum auf der Straße zur Beobachtungs-Hochebene.

Um kurz vor 07:00h war die Hochebene in starkem Morgennebel eingehüllt und es waren nur geschätzte 7°C. Ich dachte schon dass das nix wird, aber die Sonne vertrieb den Nebel völlig und es war stahlblauer Himmel.

Die Ägypter hatten mit gigantischer Logistik ein Watch-Camp für alle Besucher eingerichtet. Der Grund für diesen Aufwand: Der ägyptische Präsident Mubarak war anwesend! Luxus überall: Sogar der Wüstenboden war mit echten Teppichen ausgelegt und jeder Besucher hatte einen Sitzplatz mit Tisch!

Jeder Besucher hatte persönlich einen Unkostenbeitrag von € 20,- zu bezahlen, was in Anbetracht des organisatorischen Aufwandes noch wenig erschien. Dafür erhielten alle einen Berechtigungsausweis mit individueller Seriennummer. Da ich zu den ersten Anmeldern von über 15 tausend gehörte, war meine Nummer noch recht klein. Man beachte auch den Schreibfehler der Ägypter: El-Sallum statt El Salloum (siehe erstes Bild oben).

Zelte bis zum Abwinken und mehr als 15-tausend angemeldete Besucher.

Ägyptische Zeltarchitektur: man beachte, wie die Balken mit einfachen Seilen zusammgehalten sind; aber sie haben sich Mühe gegeben!

Mubarak fliegt ein.

Mit Affenzahn vorbei. Mubarak im ersten Wagen, ab zur Prominententribüne. Alle paar Meter ein Militärpolizist.

Alle warten auf den großen Moment!

Nu' gehts los: kurz nach dem ersten Kontakt.

Weit fortgeschritten.

Überall Leute, aus allen Nationen. Es dämmert schon deutlich!

Noch weiter.

Bald ist es soweit.

Wow! Die Korona und deutliche Flares (auch Protuberanzen oder Masseauswürfe) kurz nach Beginn der Totalen. Leider etwas verwackelt. Die Länge der oberen Protuberanz beläuft sich auf einen mehrfachen Erddurchmesser!

Zwei Minuten später und bei kleinerer Blende deutlich länger belichtet. Was für 'ne Korona. Völlig sprachlos ... bis auf die Ägypter: Kurz nach dem Beginn schallte es ohne Unterbrechung die ganze vier Minuten lang rundherum im Chor: "Allah hu akbar!" Oben und unten sind an den Streifenstrukturen sehr schön die magnetischen Pole der Sonne zu erkennen, wo die Korona senkrecht austritt und den magnetischen Feldlinien folgt. Die Korona ist ein sehr(!) heißer Sonnenwind bis eine Million Kelvin. Das sind geladene Teilchen (haupsächlich Protonen und Elektronen), die die Sonne wegen dem immensen Strahlungsdruck an der Oberfläche andauernd in den Raum hinausbläst. Wenn diese auf die Erde treffen, dann können um unsere magnetischen Pole herum die sog. Polarlichter auftreten. Ein weiteres Phänomen ist der, durch die Leuchtstärke der Korona beleuchtete Rand des Mondes. Man kann die Mondkrater und Berge schwach sehen, z.B. deutlich am linken Rand bei 9 Uhr.

Satellitenbild-Animation des, über die afrikanische Nordküste, das Mittelmeer und die Türkei ziehenden Mondschattens. Der sog. Kernschatten, entsprechend dem Bereich wo die Totale zu sehen ist, ist an diesem Standort rund 200 km breit. Die Geschwindigkeit beträgt rund 500km/h. El-Salloum liegt im linken Viertel unten an der Mittelmehrküste, rechts neben der nach unten laufenden Libyschen Grenzlinie. Rechts ist sehr schön das Nildelta zu erkennen.

Trickanimation des Kern- und Halbschattens.
Der Halbschatten bedeckte immerhin noch ganz Europa. In Darmstadt war eine Bedeckung von rund 30% der Sonnenscheibe zu sehen.

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